Polnische Bracke
Woher der Polnische Bracke ursprünglich genau stammt, lässt sich heute nicht mehr eindeutig nachvollziehen. Allerdings gehen Kynologen davon aus, dass die Vorfahren der Rassen im Hubertushund (Bloodhound) sowie in der deutschen und russischen Bracke zu finden sind. Der Rassestandard verweist in diesem Zusammenhang auch auf die lange Geschichte von Jagdhunden in Polen. Erstmals erwähnt wurde die Polnische Bracke im 17. Jahrhundert. Nach den Schrecken des Zweiten Weltkrieges war sie auf dem Gebiet des polnischen Staates allerdings so gut wie ausgestorben. Erst 1959 wagte der polnische Zwinger „z Kresów“ eine erneute Zucht mit polnischen Jagdhunden. Die zu diesem Zweck verwendeten Zuchthunde stammten allesamt aus dem Gebiet des heutigen Weißrusslands. 1964 wurde der erste Rassestandard für die neue Rasse des Ogar Polski aufgestellt und nur zwei Jahre später erkannte auch die FCI (Fédération Cynologique Internationale) die Rasse offiziell an. Sie bekam die Standardnummer 52 und wird heute der Gruppe 6 (Laufhunde, Schweisshunde und verwandte Rassen) sowie der Sektion 1.2 (Mittelgroße Laufhunde. Mit Arbeitsprüfung) zugeordnet. |
Trotz ihres jagdlichen Ursprungs lässt sich die Polnische Bracke durchweg als ruhig und gelassen beschreiben. Natürlich fordert sie – wie alle Jagd- und Gebrauchshunde – von ihrem Besitzer viel Auslauf und ausreichend Beschäftigung ein, doch zeigt sie sich dabei niemals nervös, unruhig oder gar aggressiv. Sie genießt das Zusammensein mit ihren Menschen in vollen Zügen, ist freundlich und gutmütig und schmiegt sich mit ihrem kräftigen und vergleichsweise recht schweren Körper sanft an sie an. Mit Kindern versteht sich die Polnische Bracke hervorragend und auch anderen Hunden präsentiert sie sich als verträglicher Partner. Ein Hund mit diesem Wesen eignet sich für die Haltung als Familienhund natürlich sehr gut. Allerdings darf der Ursprung der Bracke dabei nicht vergessen werden. Trotz ihrer Ruhe und Gutmütigkeit ist und bleibt sie ein Jagd- und Laufhund. Mehr als das Schmusen mit ihrem Besitzer braucht sie die Bewegung und eine sinnvolle Aufgabe – diese muss nicht zwingend das Jagen sein, sollte aber ihren Talenten, wie etwa ihrer hervorragenden Nase, ihrer Kraft und enormen Ausdauer, entsprechen. Darüber hinaus besitzt die Rasse von Natur aus einen gewissen Eigensinn. Schließlich musste der Ogar Polski beim so genannten Brackieren, einer Form des Stöberns, die Jagdbeute oft weit weg von seinem Führer suchen und in dieser Situation selbständig handeln. Die dafür nötige Selbstsicherheit in Bezug auf die eigene Entscheidungsfähigkeit liegt dem Laufhund sozusagen im Blut. Die Tatsache, dass er nicht viel von blindem Gehorsam hält, verwundert vor diesem Hintergrund nicht. Wer diese selbstbewusste und intelligente Rasse halten möchte, sollte also keinen Kadavergehorsam erwarten. Nichtsdestotrotz gehört die Polnische Bracke im Vergleich zu manch anderen Jagd- und Gebrauchshunden zu den eher leichtführigen Rassen. |
Keine bekannt. |
Der Ogar Polski (Polnische Bracke) ist eine von der FCI anerkannte polnische Hunderasse (FCI-Gruppe 6, Sektion 1.2, Standard Nr. 52). Als Laufhund zeichnet sich der Ogar Polski durch einen kräftigen und kompakten Körperbau aus. Kraft und Ausdauer kommen bei den geförderten Rassemerkmalen eindeutig vor Schnelligkeit. Dazu passend lässt sich sein Gewicht von bis zu 32 kg bei einer Körpergröße von 55 bis 65 cm durch aus als schwer bezeichnen. Dick oder schwerfällig sollte er deswegen jedoch nicht wirken. Sein hübsches Haarkleid in Rotbraun und Schwarz betont gekonnt seinen wohlproportionierten, muskulösen Körper. Das dicke Haar von mittlerer Länge ist von dichter Unterwolle untersetzt und wächst an Rückgrat, Rute und den hinteren Gliedmaßen etwas länger. Die Zweifarbigkeit der Polnischen Bracke ist klar definiert. So sind Kopf und Behang (ausgenommen der Schädel-Seitenflächen) sowie die Gliedmaßen und das Brustbein immer rotbraun gefärbt. Die schwarze oder dunkelgraue Felltönung legt sich hingegen wie ein Mantel über den Körper des Hundes und reicht bisweilen bis zum Kopf – allerdings niemals bis zum Nasenrücken. Polnische Jäger nannten ihn aufgrund der schwarzen Fellfärbung auch „podzary“, was übersetzt verbrannt bedeutet. Der rotbraune Brand erscheint in recht verschiedenen Farbintensitäten, wobei eine zimtfarbene Tönung laut Rassestandard besonders geschätzt wird. Weiße Abzeichen in Form eines Sterns oder einer bis zur Schnauze reichenden Blesse an der Brust sind erlaubt. Auch weiße Haare an den Enden der Gliedmaßen und an der Rutenspitze werden toleriert. Weitere markante Kennzeichen des Ogar Polski sind die tief angesetzten, langen und abgerundeten Ohren, die frei fallend sind (lappig) und bei Bewegung „flattern“. Die Augen, die seinen hübschen und ausdrucksvollen Kopf komplettieren, sind schräg und von einem schönen dunklen Braun. Ihr sanfter, gelassener Ausdruck passt zum ruhigen und freundlichen Wesen des Ogars. |
mini: unter 30cm
klein: über 30cm bis 45cm
mittel: über 45cm bis 65cm
groß: über 65cm bis 80cm
riesig: über 80cm