Kochi-Ken, Mikawa Inu
Die Zucht dieser Rasse hat eine entsprechend lange Tradition. Es konnten beispielsweise bereits im alten Japan Zeugnisse dieser Tiere nachgewiesen werden. So wurden unter anderem antike Keramikfiguren gefunden. Trotzdem ist diese Rasse weniger bekannt und verbreitet als andere Rassen aus dem Land der aufgehenden Sonne. Sie wurden zum Großteil von Akitas oder Shibas verdrängt. Beim Shikoku handelt es sich um eine Mischung aus dem heutzutage ausgestorbenen Nippon und dem Smooth Chow. Neben den gängigen drei Färbungen gibt es den japanischen Spitz in verschiedenen Varietäten. Aus unzugänglichen Regionen stammt die vermutlich reinste Zuchtform: der Hongawa Shikoku. Die mittelgroße Rasse ist inzwischen sehr selten geworden. Trotzdem gibt es in Japan viele Bezeichnungen für sie. Daran zeigt sich die lange Tradition der Zucht dieser Tiere. So nennt man sie etwa Tosa-inu/ken, Mikawa Inu oder Kochi-ken (‚Kochi-Hund‘). Der letzte Name stammt von der Präfektur Kochi. Dort wurden Shikoku traditionell für die Wildschweinjagd eingesetzt. Auf ihre Ursprünge als Jagdhund weist heute noch die Ausdauer und Neugierde der Rasse hin. Die Rasse wurde 1982 von der FCI endgültig anerkannt. |
Loyalität, Intelligenz und ein gewisser Eigensinn prägen den Charakter dieses agilen Naturburschen. Er ist wachsam und verhält sich Fremden gegenüber neutral bis hin zu distanziert. Bei der Begegnung mit Artgenossen kann es – vor allem bei Rüden – zu Konflikten kommen, da der Shikoku zu Dominanz neigt. Als Jagdhund zeichnet er sich durch eine entsprechende Schärfe aus. Sein ursprüngliches Verhalten zeigt sich auch im Umgang mit Menschen – er schleckt seine Bezugspersonen gerne ab, und sucht Körperkontakt. Teils zeigt er eine auffallende Vorliebe für aus Menschensicht unangenehme Gerüche. Der Shikoku ist sehr agil und gerne draußen – so ungestüm er hier auch unterwegs sein mag, so ruhig und angenehm verhält sich ein ausgelasteter Shikoku in Innenräumen, wo er ruhige Stunden und Schmuseeinheiten zu schätzen weiß. Zwar ist er ein eigenwilliger Hund, dies jedoch in weniger starkem Maße als die übrigen Spitz-Rassen aus Japan. Dennoch: Der spezielle Spitz-Charakter ist nicht für jeden Hundefreund geeignet. Respektiert der Shikoku seinen zweibeinigen Rudelführer als klugen und gerechten Anführer, wird er dessen Weisungen gerne folgen. Allerdings gilt es erst, sich den Respekt dieses Hundes zu verdienen. Seien Sie konsequent und bringen Sie eine gewisse Toleranz für den kleinen Dickschädel dieses Vierbeiners mit, der sich nie ganz unterordnen wird. Schreien oder Härte bringen Sie keinesfalls weiter und zerstören die Beziehung zu diesem loyalen Gefährten. Es benötigt ein fundiertes Know-how rund um Hundeerziehung, um die Dominanz sowie den Jagdtrieb des Shikoku in geregelte Bahnen zu lenken. Bedenken Sie zudem, dass nur ein artgerecht ausgelasteter Vierbeiner ein wohlerzogener sein kann, denn er wird sich sonst anderweitig Beschäftigung suchen. Der Besuch von Welpenspielstunden sowie der Hundeschule allgemein kann von großem Vorteil sein, damit der zu Dominanz neigende Shikoku in sozialen Belangen gestärkt wird und lernt, mit anderen Hunden zurecht zu kommen. Insbesondere Rüden können Sie hier vor Herausforderungen stellen, denen es bereits vom Welpenalter an entgegenzuwirken gilt. Unterschätzen Sie also die Bedeutung der Sozialisierungsphase nicht, denn etwaige Versäumnisse können nur schwer wieder korrigiert werden. Die Möglichkeit zu täglichen Erkundungstouren sollte gewährleistet sein, wenn Sie sich überlegen, einen Shikoku einziehen zu lassen. So energiegeladen die Vertreter der Rasse unter freiem Himmel sind, so genießen sie anschließend auch die entspannte Zeit in den vier Wänden – dort kann der ursprüngliche Jagdhund sich in eine regelrechte Schmusekatze verwandeln. Planen Sie am besten bewusst solche Auszeiten ein, die Sie gemeinsam mit Ihrem Hund verbringen. Apropos Jäger: Aufgrund des starken Jagdtriebs ist es meist nicht möglich, einen Shikoku ohne Leine laufen zu lassen, da die Abrufbarkeit nicht gewährleistet ist. Stellen Sie sich also darauf ein, dass Sie ihn auch beim Joggen via Leine unter Kontrolle halten müssen. Finden Sie gemeinsam eine Hundesportart, die Ihnen und Ihrem Vierbeiner Freude bringt: Apportieren wird Ihren Shikoku bald langweilen, Fährtenarbeit oder Agilty könnten sein Interesse eher langfristig aufrechterhalten. |
Keine bekannt. |
Der Shikoku ist eine von der FCI anerkannte japanische Hunderasse (FCI-Gruppe 5, Sektion 5, Standard Nr. 319). Die typische Spitz-Silhouette prägt den Shikoku: Er hat relativ kleine, aufrecht stehende Ohren und einen kompakten Körper. Seine Rute trägt er hoch angesetzt und über dem Rücken eingerollt. Der mittelgroße Vierbeiner befindet sich mit rund 55 cm Widerristhöhe von der Größenordnung her innerhalb der japanischen Spitz-Familie zwischen dem massigeren Akita Inu und dem kleineren Shiba Inu. Viele Laien in Europa erinnert dieser Vierbeiner auch an einen hier weitaus häufiger zu sehenden Hund, nämlich an den Siberian Husky. Das Fell des Shikoku kann schwarz-sesamfarben oder weiß-sesamfarben sein. Das dichte Haarkleid besteht – ebenso typisch für Hunde vom Spitztyp – aus harschem, längerem Deckhaar über weicher, dichter Unterwolle. |
mini: unter 30cm
klein: über 30cm bis 45cm
mittel: über 45cm bis 65cm
groß: über 65cm bis 80cm
riesig: über 80cm