Der Tibet Spaniel ist ein kleiner, niederläufiger Hund mit einem mittellangen Haarkleid. Er stammt, wie der Name schon sagt, aus Tibet. Es ist die kleinste der tibetischen Hunderassen. Der andere Teil seines Namens ist irreführend; denn er ist kein Spaniel, hat ein ganz anderes Wesen und ist mit diesem auch nicht verwandt. Allerdings ist er genetisch eng verwandt mit dem Pekingesen, die beide auch recht ähnlich aussehen.
Glücklicherweise hat man dem Tibet Spaniel seine kleine Schnauze gelassen und auch sonst ist er ein kerngesunder, munterer Hund. Für die gemeinsame Geschichte von Pekingnese und Tibet Spaniel sprechen nicht nur Aussehen und asiatische Herkunft vielmehr auch die Ergebnisse einer umfassenden Gen-Analyse über mehr als 100 Hunderassen mit mehr als 13.000 Hunden durch ein Team von Genetikern um Heidi Parker. Diese sieht eine ganz enge genetische Verwandtschaft dieser beiden Hunderassen. Auch ihre Aufgabenstellung ist dieselbe: Beide widmen sich voll und ganz der Rolle als ein freundlicher, herzerfrischender, kleiner Begleiter seiner Menschen. Zudem ist der Tibet Spaniel recht wachsam.
Seine Geschichte ist sehr alt. Schon vor mehr als zweitausend Jahren lebten solche Hunde in den Klöstern des Hochlands von Tibet. Für die Mönche galt er als Glücksbringer und wurde respektvoll behandelt, ja verehrt. Als Begleithund war er hoch geschätzt und wurde sogar vom Adel im benachbarten China und Indien gehalten. Dort wurde er über Jahrhunderte hinweg zu einem einheimischen Hund. Über Indien kam er erst 1895 nach England. Von dort aus verbreitete er sich in Europa. Großbritannien hat auch heute noch das Patronat über diese asiatische Hunderasse. Erst 1957 wurde der erste Zuchtverein, der Klub für Tibet Spaniel, in England gegründet. 1961 wurde der Tibet Spaniel offiziell von der Fédération Cynologique Internationale anerkannt. In Deutschland begann die Zucht noch später. Er ist immer noch eher selten geblieben. Er wird heute züchterisch vom Internationalen Klub für Tibetische Hunderassen im VDH betreut. Etwa 20 bis 70 Welpen fallen pro Jahr in VDH-Zuchten.
Wesen und Charakter des Tibet Spaniel:
Der Tibet Spaniel ist ein lebendiger, verspielter Begleiter mit einem ausgesprochen freundlichen Wesen.
Der Tibet Spaniel ist kein Spaniel, wie ansonsten die britischen Jagdhunde mit den großen herabhängenden Ohren genannt werden. Das ist ein nicht zu unterschätzender Vorteil für seine Rolle als Begleithund; denn er hat keinen Jagdtrieb. Somit kann man mit ihm unbeschwert und entspannt auch mal ohne Leine durch die Natur wandern. Der Tibet Spaniel ist ein kleiner aber durchaus robuster und belastbarer Begleiter. Er ist clever, intelligent und lernt von allein. Auch heute noch ist er wachsam und tut alles in seinen Möglichkeiten, seine Familie vor Gefahren zu waren. Der Tibet Spaniel braucht eine liebevolle Führung. Diese nimmt er gerne und wie von alleine an. Der Tibet Spaniel ist ein toller Begleiter, Freund und Familienhund. Er will und braucht den engen Anschluss an Frauchen, Herrchen und Familie, behält sich aber immer eine gewisse Unabhängigkeit und Eigenständigkeit vor.
Der Tibet-Spaniel ist eine von der FCI (Nr. 231, Gr. 9, Sek. 5) anerkannte Hunderasse aus Tibet. Das Zuchtbuch führt Großbritannien (Patronat).
Der Tibet Spaniel ist ein Kleinhund mit einem eher kurzen Körper auf kurzen Beinen. Die Länge des Körpers soll nur geringfügig größer sein, als seine Höhe am Widerrist. Er hat ein mittellanges Fell. Das Deckhaar ist von seidiger Struktur. Die Unterwolle ist fein. Alle Farben und Farbkombinationen sind erlaubt. Als ideale Widerristhöhe werden im Standard 25 Zentimeter für Rüden wie Hündinnen angegeben. Das Gewicht soll zwischen 4 und 7 Kilogramm liegen. Der Kopf ist im Verhältnis zum Körper eher klein und wird stolz getragen. Er hat eine kleine Schnauze, die faltenfrei sein soll. Die Augen sind nach vorne gerichtet. Die Ohren sind von mittlerer Größe und sitzen eher oben am Kopf.