Die Tiroler Bracke ist ein mittelgroßer Jagdhund, der aus den Österreichischen Alpen stammt. Wie alle Bracken ist sie eine hochentwickelte Spezialistin und zugleich vielseitig in der Jagd einsetzbar. Die Fährtenarbeit ist ihr Spezialgebiet. Die Tiroler Bracke meistert das Suchen und Hetzen sowie insbesondere die Nachsuche. Bei der Nachsuche verfolgt sie die Wundfährte eines angeschossenen oder bei einem Verkehrsunfall verletzten Wildes. Das nennt der Jäger Schweißarbeit. Ein schnelle und zielsichere Schweißarbeit des Hundes ist entscheidend, um das Leid des verletzten Tieres zu vermindern. Die Tiroler Bracke ist dabei speziell für die Anforderungen in den Alpen optimiert. Sie ist der meistgeführte Jagdgebrauchshund in Tirol und wird dort vor allem von Berufsjägern zum Brackieren und zur Schweißarbeit verwandt. Sie arbeitet dabei als Solojäger. Sie wird von Tiroler Jägern bereits seit 1860 systematisch gezüchtet, doch ist ihre Geschichte noch viel älter. Die Tiroler Bracke geht wie alle Bracken und Schweißhunde auf uralte Hunderassen zurück. Daher wurde sie früher als Keltenbracke angesprochen. Eine direkte Abstammung von den Kelten ist kaum belegbar, doch ist dieser Typ Hund bereits seit mehreren tausend Jahren beschrieben. Bracken, auch Schweißhunde genannt, sind für die Jagd ausgesprochen nützlich, ja notwendig. Für unsere Vorfahren, für die der Jagderfolg eine feste Grundlage der Ernährung bedeutete, waren sie daher über tausende von Jahren hinweg quasi lebenswichtig. Hunde mit einer besonders guten Nase und einem intelligenten Spürsinn waren sehr wertvoll. Den Germanen war ein guter Schweißhund mehr wert als ein Pferd. Das bezeugt ein über 1000 Jahre alter Gesetzestext, die Lex Baiuwariorum. Im 19. Jahrhundert begann man überall, die regionalen Schläge der Bracken oder Schweißhunde reinzuzüchten und in einzelne Brackenrassen, so neben der Tiroler auch die Brandl- oder Schwarzwildbracke, aufzuteilen. 1896 wurde die Tiroler Bracke auf einer offiziellen Ausstellung in Innsbruck vorgestellt. 1902 wurde für sie ein verbindlicher Standard aufgeschrieben. 1954 erfolgte die offizielle Anerkennung durch den Weltverband FCI. Ihre Zucht wird verantwortungsbewusst und professionell organisiert. In Deutschland zeichnet der „Klub Tirolerbracke Deutschland e.V.“, der auch Mitglied beim Jagdgebrauchshundeverband und im VDH ist, für die Tiroler Bracke verantwortlich. Er ist der Ansprechpartner, wenn es um Welpen, Zucht, Prüfungen und Fortbildung dieser Hunde geht. Pro Jahr fallen zwischen 50 und 90 Welpen in Deutschland. |
Die Tiroler Bracke ist ein Vollblut-Jagdhund mit hellwachen Sinnen, aufgeweckt aber ohne Nervosität. Solange sie keine Fährte in der Nase hat, besticht sie durch ein bedächtiges, ruhiges, äußerst sanftmütiges Wesen. Die Tiroler Bracke ist tatsächlich ein hoch leistungsfähiger Arbeitshund, die ihren Aufgaben gewissenhaft und mit größtem Engagement nachkommt. Sie hat einen starken Spurtrieb, geht laut und sicher einer Fährte nach. Sie ist eine Meisterin der Nachsuche. Dabei arbeitet sie alleine. Zusammen mit ihr die Natur erkunden ist ein ganz besonderes Erlebnis und Glück. Eine fachkundig geführte Tiroler Bracke ist zudem ein sehr guter Familienhund mit einem sanftmütigen Wesen. Wie die anderen Bracken der Alpen müssen sich die Tiroler Bracken nicht nur durch höchste jagdliche Leistungen auszeichnen. Zugleich müssen sie mit den harten Bedingungen des Gebirges zurecht kommen. Ihnen dürfen scharfe Steine ebenso wenig ausmachen wie die hohen Anforderungen an ihre Kletterfähigkeit, Stürme oder Schneetreiben. Die Hunde sind äußerst sicher in der Orientierung, haben quasi ein Hochleistungsnavi eingebaut. Die Tiroler Bracke wir nur mit bestandenen Arbeitsprüfungen, etwa einer Schweißprüfung, gezüchtet. Dabei wird besonders darauf geachtet, dass sie spurlaut arbeitet. |
Keine bekannt. |
Die Tiroler Bracke ist ein mittelgroßer Jagdhund. Rüden haben eine Widerristhöhe von 44 bis 50 Zentimetern, Hündinnen von 42 bis 48 Zentimetern. Ein Gewicht ist vom Standard nicht vorgegeben. Das Haarkleid der Tiroler Bracke soll aus dichtem Stockhaar mit Unterwolle, eher grob als fein, bestehen. Der Bauch soll wie die lange, hoch angesetzte Rute gut behaart sein. Als Farben sind rot oder schwarzrot, diese auch in dreifarbig zugelassen. Die Ohren sind hängend und reichen bis zum oberen Fangzahn. Sie sollen breit, hoch angesetzt und unten abgerundet sein. |
mini: unter 30cm
klein: über 30cm bis 45cm
mittel: über 45cm bis 65cm
groß: über 65cm bis 80cm
riesig: über 80cm