Geschichte und Herkunft des Whippet: |
Hunde dieses Typs wurden im 19. Jahrhundert in Großbritannien – laut Überlieferung von englischen Bergleuten – zur Jagd auf Sicht auf Kaninchen eingesetzt. Um eine seriöse Zucht und das Verfassen des ersten Rassestandards bemühten sich einige kleinere Landadelige und mittlere Militärchargen, deren Verdienst besonders das Festigen eines bestimmten, leistungsfähigen und dennoch eleganten, ansprechenden Typs war. Dieser erste Standard wurde 1891 verfasst und geschützt, er existiert heute noch mit einigen eher geringfügigen Änderungen.
Whippets waren als Jagdhund beliebter als der Greyhound, da sie aufgrund ihrer geringen Größe weniger verletzungsanfällig, in der Erhaltung günstiger und natürlich auch billiger waren. Anfang des 20. Jh. wurde der Whippet dann auch bei Hunderennen eingesetzt, aus den Whippetrennen wurden jedoch niemals Profirennen wie beim Greyhound. |
Wesen und Charakter des Whippet: |
Whippets sind auf den Sprint versessene Windhunde und schmusige Couch-Potatoes zugleich. Das ist ein erstaunlicher Widerspruch, aber es ist Realität und kein Marketinggag der Züchter oder Fans dieser Windhunde. Zunächst einmal sind sie Sprinter und Jäger. Das sollte man immer im Bewusstsein halten. Wenn man mit ihnen durch die Natur geht, so scannen sie mit ihren wachen Sinnen immer die Peripherie. Ein paar Hundert Meter sprinten sie dann in wenigen Sekunden. Da sollte man diesen Hund bei einfühlsamer Voraussicht immer unter Kontrolle haben. Whippets haben ein gutes Gruppenverhalten ohne große Führungsambitionen. Auf der Rennstrecke hingegen sind sie äußerst ehrgeizige Kämpfer. Hat sich ein Whippet mit ein paar Sprints ausgepowert, so geht er leichtfüßig an der Leine und liebt es, zuhause gerne und lange auf einem möglichst plüschigen Sofa zu dösen – da sammelt er seine Kräfte für den nächsten Sprint. Der Whippet ist sehr menschenbezogen, freundlich und anhänglich. Er ist aufmerksam und intelligent. Er hat nur wenig Aggressionspotenzial und ist sozial sehr anpassungsfähig. Er lässt sich sehr gut erziehen.
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Krankheiten des Whippet: |
Bully-Whippet-Gen, Herz- und Augenkrankheiten, Delute |
Rassemerkmale des Whippet: |
Der Whippet ist eine von der FCI anerkannte britische Hunderasse (FCI-Gruppe 10, Sektion 3, Standard Nr. 162).
Der Whippet ist ein kurzhaariger, mittelgroßer Windhund. Er hat den typischen Körperbau eines europäischen Windhundes. Er zeigt die kraftvolle, muskulöse, schlanke und elegante – fast schon grazile – Erscheinung eines Sprinters. Er hat im Verhältnis zur Körpergröße lange Beine zur raumgreifenden Bewegung. Der Kopf ist ebenfalls lang gestreckt. Die Augen sitzen vorne, wie es für einen Sichtjäger optimal ist. Sie sind dunkel und leuchten mit einem sehr aufmerksamen Ausdruck. Die Ohren sollen klein und rosenförmig gefaltet sein und feinledrig wirken. Das Fell soll fein, kurz, anliegend sein. Alle Farben und Farbmischungen sind erlaubt – was eine sehr seltene, aber begrüßenswerte Freiheit in der Rassehundezucht darstellt. Man sollte aber auf Farbgebungen, die auf Defektgenen beruhen, die negative gesundheitliche Auswirkungen haben, sowohl als Züchter wie auch als Welpenkäufer verzichten. Beispiele sind blau, grau oder schoko, so genannte Dilute-Farben, die Nebenwirkungen eines Gendefekts sind.
Whippets haben eine Widerristhöhe von 44 bis 51 Zentimetern. Dabei sind Rüden etwas größer als Hündinnen. Ein Gewicht legt der Standard nicht fest.
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