Geschichte und Herkunft des Yorkshire Terrier: |
Als die Industrialisierung in England einsetzte, kamen viele schottische Arbeiter vom Land in die großen Städte. Sie brachten ihre einheimischen Hunde wie den Skye Terrier und den mittlerweile ausgestorbenen Clydesdale mit. Seit dem 19. Jahrhundert züchteten die armen Arbeiter in den nordenglischen Industriestädten in der Grafschaft Yorkshire gezielt kleine Terrier. Die anfängliche Aufgabe des Yorkshire Terriers war es, die Städte frei von Ratten und Mäusen zu halten. Später setzten die Arbeiter sie aber auch zur illegalen Jagd auf Kaninchen sowie in Rattenpits ein. Im Laufe der Zeit kreuzten sie so viele Rassen ein, dass die genaue genetische Geschichte des Yorkies heute ungeklärt ist. Die damaligen Züchter legten viel Wert darauf die Größe und das Gewicht der Yorkies immer weiter zu reduzieren, um den Hund auch in vornehmen Kreisen interessant zu machen. In den Vordergrund trat außerdem der Fokus auf ein langes und seidiges Fell.
Die Bauern und Arbeiter konnten aus der Zucht Profit schlagen und verkauften viele Exemplare an den Adel. Die Yorkies, wie wir sie heute kennen, stammen vermutlich von einem Terrierrüden namens Old Crab und eine Hündin mit Namen Kitty ab. Ein Nachkomme der beiden, der Showrüde Huddersfield Ben gewann etliche Preise und gilt heute als der Stammvater der Rasse. Ins Zuchtbuch wurde die Rasse im Jahr 1874 eingetragen, wobei die offizielle Anerkennung erst 1886 erfolgte. Gegen Ende des 19. Jahrhunderts war der Yorkshire Terrier einer der beliebtesten Zwerghunde der Briten. Wenig später begann er sich auch außerhalb des Landes zu verbreiten. In den 1970er Jahren gab es schließlich einen regelrechten Hype und viele wollten den kleinen Hund haben. |
Wesen und Charakter des Yorkshire Terrier: |
Der Yorkshire Terrier ist trotz seiner geringen Größe ein sehr mutiger und selbstbewusster Hund. In bester Terriermanier ist er aufgeweckt und alles andere als ein niedliches Schoßhündchen. Besonders gegenüber anderen, auch weitaus größeren Hunden, verhält er sich gerne forsch und neigt zur Selbstüberschätzung. Bevorzugt kläfft er andere Hunde von Herrchen oder Frauchens Arm aus oder aus dem Fahrradkorb an. Bei der Erziehung brauchen die kleinen Terrier eine konsequente Führung, da sie ihr niedliches Aussehen sonst schamlos ausnutzen. Die Hunde nehmen ihre Aufgabe das Haus und die Besitzer zu schützen sehr ernst und können bei schlechter Erziehung zu Kläffern werden. Wenn ihr den loyalen und lernfreudigen Terrier als “richtigen” Hund ernst nehmt und ihn gut auslastet, werdet ihr mit einem nervenstarken Begleiter für den Alltag belohnt. |
Krankheiten des Yorkshire Terrier: |
Hüftgelenkprobleme, Wachstumsstörungen der Ellenbogenknochen, Patella Luxation, Grauer Star, Luftröhrenkollaps, Cushing-Syndrom |
Rassemerkmale des Yorkshire Terrier: |
Der Yorkshire Terrier ist eine von der FCI anerkannte britische Hunderasse (Gruppe 3, Sektion 4, Standard Nr. 86).
Der Yorkshire Terrier ist mit bis zu 3,1 kg Gewicht ein kleiner Gesellschaftshund. Typisch ist das feine, glänzende, lange, weder krause noch lockige Fell. Im FCI-Standard ist die Farbe folgendermaßen beschrieben: „Dunkles Stahlblau (nicht Silberblau) erstreckt sich vom Hinterhauptbein bis zum Rutenansatz, keinesfalls vermischt mit falbfarbenem, bronzefarbenem oder dunklem Haar. Das Haarkleid an der Brust hat ein volles, helles Braun. Alle braunfarbenen Haare sind an der Wurzel dunkler als in der Mitte und werden zur Spitze hin noch heller. Andere Fellfärbungen gelten als Fehlfarben. Die Rute ist stark behaart und wird etwas über Rückenniveau getragen. Die kleinen V-förmigen Ohren werden aufrecht getragen, sind relativ hoch angesetzt und sollten nicht weit auseinander stehen. Die Läufe sind gerade, verschwinden aber fast unter der langen Behaarung.
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