Widerstandskraft, Mut, Intelligenz und Wachsamkeit benötigten bereits die Vorfahren der Schnauzer. Denn als Hunde der Bauern und Fuhrleute sollten sie nicht nur Ratten und Mäuse von Haus, Hof und Kutsche fernhalten, sondern auch Diebe und andere ungebetene Gäste vertreiben. Sie mussten ausdauernd sein, um die Fuhrleute auf ihren Reisen zu begleiten und sie brauchten ein wetterunempfindliches und robustes Fell. Dank ihrer vielfältigen Einsatzmöglichkeiten als „Rattler“, Stallhunde und Wachhunde waren die rauhaarigen Pinscher Ende des 19. Jahrhunderts sehr beliebt. In seinem Herkunftsland Deutschland, genauer gesagt in Baden-Württemberg und Bayern, besaß zu dieser Zeit beinah jedes Dorf einen solchen Pinscher-Typ. Die gezielte Zucht einer Miniaturausgabe des rauhaarigen Pinschers begann um das Jahr 1880 im Raum Frankfurt am Main. Auf Basis des Mittelschnauzers sollte ein Kleinhund geschaffen werden, der vom Äußeren und vom Wesen her seinem großen Bruder voll entsprach. Die geringe Größe des rauhaarigen Zwergpinschers, wie die Rasse zu Zuchtbeginn noch genannt wurde, erreichte man vermutlich durch die Einkreuzung von Affen- und Zwerpinschern. 1888 wurde der erste Zwergschnauzer offiziell registriert. Zwar stand der Kleine zunächst im Schatten seiner großen Brüder, doch spätestens nach dem Zweiten Weltkrieg, als die Zucht des Kleinhundes in den 50er Jahren stark forciert wurde, eroberte der Zwergschnauzer die Herzen zahlreicher Hundeliebhaber und kletterte auf der Beliebtheitsskala weit nach oben. |
Äußerst lebhaft, klug, wachsam, manchmal dickköpfig, aber auch freundlich, gutmütig und anhänglich – so lässt sich das Wesen des Zwergschnauzers in Kürze beschreiben. Er ähnelt damit sehr seinen beiden großen Brüdern, dem Mittel- und dem Riesenschnauzer, doch in Anbetracht seiner geringen Größe überrascht es dann doch, wie ausdauernd, klug und unerschrocken der Kleinste der Schnauzer-Familie agiert. Trotz seiner Körpergröße von gerade mal 30 bis 35 cm ist das Bewegungsbedürfnis des Zwergschnauzers ausgesprochen hoch. Ob Spaziergänge, Apportieren, Ball- und Suchspiele, Fährtensuche, Joggen, Schwimmen oder Radfahren – der kleine quirlige Hund bekommt nie genug und ist am liebsten immer in Bewegung. Er möchte unterhalten und beschäftigt werden – faules Herumliegen auf dem Sofa ist nicht sein Ding. Gesteht man ihm jedoch genügend Auslauf und Beschäftigung zu, so erweist er sich im Haus durchaus als anpassungsfähiger, anhänglicher und verschmuster Hund, der sich am liebsten in der Nähe seiner Menschen aufhält. Doch der Zwergschnauzer ist mehr als ein sportlicher Familienhund im Miniatur-Format. Er ist von Natur aus extrem wachsam und meldet seinem Herrn zuverlässig jedes unbekannte Geräusch. Damit ist er seiner Familie gleichzeitig ein guter Wachhund, der den Vergleich mit anderen Wachhunderassen nicht scheuen muss. Sein Mut und seine Unerschrockenheit sind bemerkenswert, wenn man bedenkt, dass dieser kleine Hund gerade mal 4 bis 8 kg auf die Waage bringt. Auch Fremden begegnet er seinem Naturell entsprechend zunächst eher zurückhaltend bis reserviert. Umso inniger ist der kleine Schnauzer seiner Familie verbunden. Obwohl man ihm, wie allen Schnauzer-Rassen, eine gewisse Sturheit nachsagt, möchte er seinen Menschen gefallen. Seine menschenbezogene Art, seine Intelligenz und seine Lernbegierde machen ihn zu einem dankbaren und folgsamen Schüler – natürlich immer unter der Voraussetzung, dass er sportlich und geistig genügend ausgelastet wird. Ist dies nicht der Fall, kann es durchaus passieren, dass sich sein Sturkopf doch noch bemerkbar macht. Bekommt er von seinem Herrn zu wenige Aufgaben, so sucht sich der eigensinnige und kluge Zwergschnauzer gerne auch mal selbst eine Beschäftigung – und ob diese dann im Sinne seiner Familie ist, mag bezweifelt werden. |
PRA (Progressive Retinaatrophie), Epilepsie, PL (Patellaluxation) |
Bei der FCI werden sie unter Nr. 183, Gruppe 2, Sektion 1.2 geführt. Ursprung der Rasse ist Deutschland. Der Zwergschnauzer hat jedoch nicht nur das typische Schnauzer-Wesen von seinen großen Brüdern geerbt, sondern auch das charakteristische Aussehen der Schnauzer. Dazu gehört vor allem der buschige Bart und die dichten, langen Augenbrauenhaare, die die Augen leicht überschatten. Aber auch die kräftige, eher gedrungene als schlanke Statur mit dem nach hinten abfallenden Rücken haben Zwerg-, Mittel- und Riesenschnauzer gemein, ebenso wie das drahtig-raue Deckhaar, das dem Körper gut anliegt. Farblich präsentiert sich der Zwergschnauzer hingegen etwas variantenreicher als der Rest der Schnauzer-Familie. Neben den bekanntesten Schnauzer-Farben „Pfeffer-Salz“ sowie „Rein Schwarz“, gibt es den kleinsten Schnauzer-Vertreter auch in „Schwarz-Silber“ sowie in „Rein Weiß“. |
mini: unter 30cm
klein: über 30cm bis 45cm
mittel: über 45cm bis 65cm
groß: über 65cm bis 80cm
riesig: über 80cm