Der Jack Russell Terrier wurde ab 1800 in England gezüchtet. Reverend John Russell, neben seiner Tätigkeit als Pfarrer auch begeisterter Jäger, züchtete diese Rasse als Ergänzung zu seinen Fox Hounds. Er wollte einen robusten, harten, kleinen Hund, um Füchse und andere Tiere in unterirdischen Bauten zu verfolgen und ins Freie zu jagen. Es gab zu diesem Zeitpunkt bereits verschiedene Terrier-Rassen, von denen Reverend Russell schon in seinen Studienzeiten eine Hündin, Trump, erwarb. Trump ging als Stammmutter der Russell-Terrier in die Geschichte ein. In der Biografie „Memoir of the Reverend John Russell“ wird sie von E.W.L. Davies wie folgt beschrieben: „Zuerst einmal ist ihre Grundfarbe weiß, mit nur einem braunen Fleck über jedem Auge und Ohr und einem Fleck, nicht größer als ein Penny, auf der Schwanzwurzel. Das Fell ist dichtanliegend und eine geringfügige Rauheit schützt ihren Körper vor Nässe und Kälte. Dieses Fell hat aber keinerlei Ähnlichkeit mit dem langen rauhaarigen Fell eines Scotchterriers. Die Beine sind pfeilgerade, die Pfoten perfekt. Die Lenden und die Gestalt des ganzen Rahmens weisen auf Unerschrockenheit und Ausdauer hin, während die Größe und das Gewicht dem einer ausgewachsenen Füchsin entsprechen.“
In East London und in Nottingham nahmen sich die Weber und Spitzenklöppler der Zucht der kleinen Bulldoggen an, die 1836 erstmals auf einer Hundeausstellung vorgestellt wurden. Als kurz vor der Jahrhundertwende in der Normandie große Spitzenfabriken entstanden, wanderten englische Spitzenklöppler, vor allem aus Nottingham, nach Frankreich aus und ließen sich in der Gegend von Calais nieder. Sie brachten die kleinen Bulldoggen mit, die um die zehn Kilogramm wogen, und setzten deren ungeregelte Zucht in der neuen Heimat fort - teils aus Liebhaberei, teils zur Aufstockung ihres Einkommens. Welche Rassen zum heutigen Aussehen beitrugen, lässt sich kaum mehr nachvollziehen. Hauk ebenso wie E.Trekle (Die französische Bulldogge 1937) erwähnt Einkreuzungen von Terriern und Möpsen. Die kurze gedrehte Rute sowie die vorstehenden Augen stammen vermutlich vom Mops. Es steht fest, dass Stehohren erst in Frankreich zum Rassemerkmal gezüchtet wurden.
Reverend Russell kreuzte verschiedene andere Terrier ein, wann immer ihm ein Exemplar in seinem Sinne geeignet erschien. Dadurch und auch, weil die Arbeitsleistung in der ursprünglichen Zucht im Vordergrund stand, variierte das Äußere der Russell Terrier stark. Bis in die 20er Jahre des 20. Jahrhunderts wurden die Russell Terrier als Working Terrier zusammengefasst, aus denen später auch die Foxterrier hervor gingen.
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Der Jack Russell Terrier ist in erster Linie ein Arbeitsterrier, ein Jagdhund. Er ist ein lebhafter, wachsamer, aktiver Terrier mit durchdringendem, intelligentem Ausdruck, kühn und furchtlos, freundlich mit ruhigem Selbstvertrauen.
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