Geschichte und Herkunft des Akbash: |
Der Akbash ist nach der Einordnung der FCI einer von vier Schlägen des Anatolischen Hirtenhundes. Über die Entstehung der Rasse sind sich die Experten nach wie vor nicht einig. Eine der glaubwürdigsten Thesen stammt von Dr. Emil Hauk:
Er vertritt die Meinung, dass der Akbash aus Kleinasien stammt. Diese Annahme begründet Hauk mit Hilfe eines hethitischen Flachreliefs, welches Archäologen bei einer Ausgrabung in Malatya (einer osttürkischen Provinz) entdeckten. Dieses Relief zeigt Jagdhunde von großer und doggenartiger Gestalt. Hauk ist der Ansicht, dass der anatolische Hirtenhund, und damit auch der Akbash, von diesen mesopotamischen Jagdhunden abstammt.
Als Ursprungsort gilt somit das westliche Gebiet der Türkei. Dort genießt die Rasse auch heute noch eine hohe Anerkennung – ganz im Gegensatz zu den meisten anderen Hunden. In der Türkei nutzt man den Akbash oft zum Schutz von Schafen. Dabei sind die Hunde meistens allein und handeln ohne die Anweisung ihrer Menschen. Weil diese Aufgabe überaus wichtig ist, wurde er sogar zum Nationalhund ernannt.
Durch das Leben im Freien ist die Rasse gegen das Wetter in allen Jahreszeiten abgehärtet. Eine schlechte tierärztliche Versorgung hat in der Vergangenheit zusätzlich dazu geführt, dass nur die gesündesten Hunde überleben und sich fortpflanzen.
Im Jahr 1978 wurde die Rasse erstmalig nach Amerika gebracht und gelangte von dort nach Kanada. In Deutschland ist der Akbash eher eine Seltenheit, nicht zuletzt, weil er kaum in die deutsche Landwirtschaft ohne nennenswerte Raubtiere passt. |
Wesen und Charakter des Akbash: |
Groß, dynamisch, intelligent und treu. Diese Eigenschaften machen den Akbash sehr beliebt, doch du brauchst viel Erfahrung, um die Erziehung dieses unabhängigen Hundes zu bewältigen.
Der Akbash gilt als ein gut geeigneter Beschützer und Bewacher. Das liegt daran, dass seine Rasse als Herdenschutzhund gezüchtet wurde. Dabei wurde besonders viel Wert auf die Verteidigung seines Rudels gelegt. Dies erklärt auch, weshalb er inmitten seiner Familie treu, liebevoll und aufgeschlossen ist und sich gegenüber Fremden eher misstrauisch und vorsichtig zeigt.
Der Akbash ist für seinen unabhängigen Charakter bekannt. Er agiert gerne selbstständig und die Bindung zum Menschen ist gering und die Rasse sehr ursprünglich. Es empfiehlt sich daher, früh mit der Sozialisierung und Ausbildung des Hundes zu beginnen. So lernt er, Befehle zu befolgen. Bedenke schon vor der Anschaffung: Ein Akbash benötigt eine Aufgabe; ohne diese fühlt er sich nicht ausgeglichen und entwickelt wahrscheinlich negative Verhaltensweisen!
Gegenüber anderen Hunden gibt sich der Akbash wachsam. Wenn sie das eigene Revier kreuzen, reagiert er gegebenenfalls aggressiv – ein Erbe der Arbeit im Herdenschutz. Daher solltest du deinen Akbash schon als Welpen an den Umgang mit anderen Hunden und mit Besuchern gewöhnen.
Seinen Platz innerhalb der Familie musst du ihm konsequent und konstant verdeutlichen. Der Akbash fühlt sich zuständig für den Schutz seines Rudels und deiner Familie. Das geht aus seiner Sicht am besten, wenn er oben steht und das sinnvolle Verhalten vorgibt – genau hier liegt das Problem. Investierst du jedoch ausreichend Fleiß in das Training, findest du im Akbash einen treuen Freund. Der Akbash ist ein Hund für absolute Experten! |
Krankheiten des Akbash: |
Epilepsie, Erkrankungen der Augen, Magendrehungen, Hüftdysplasie |
Rassemerkmale des Akbash: |
In der Regel wird der Akbash 68 bis 86 cm groß und wiegt 35 bis 60 kg. Damit ist er etwas leichter als Kangal und Karabash, seine nächsten türkischen Verwandten. Der Akbash hat kurzes bis mittellanges, weißes Fell, das sich immer aus Deckhaar und Unterwolle zusammensetzt. Akbash bedeutet auf Türkisch übrigens Weißkopf, was definitiv stimmt.
Seine kräftige, hochbeinige, athletische und elegante Gestalt fasziniert viele Hundehalter sofort. Die mittelgroßen Augen sind mandelförmig, stehen weit voneinander und reichen in der Farbe von goldbraun bis dunkelbraun. Der Hals des Akbash ist muskulös. Seine hängenden Ohren liegen direkt am keilförmigen Schädel an. Die Rute wird nicht kupiert und ist vergleichsweise lang.
Aufgrund seines Körperbaus vermuten Forscher, dass gelegentlich Wildhunde eingekreuzt wurden. Das passt auch gut zu der sehr eigenständigen Lebensweise des Akbash in seiner Heimat. |