Wesen und Erscheinungsbild des Sennenhundes sind perfekt an die Gegebenheiten seiner Heimatregion angepasst. Wie der Name schon verrät, stammt er aus den Schweizer Alpen und entwickelte sich zusammen mit der bäuerlichen Wirtschaftsform zu einem perfekten Treiber und Hüter des Viehs. Auch wenn der genaue Ursprung der Rasse nicht bekannt ist, vermutet man, dass seine Urahnen in den römischen Kriegshunden zu finden sind, die die Römer bei ihren Kreuzzügen über die Alpen begleiteten. Die ersten Züchter der Rasse waren Bauern aus dem Appenzeller Land, die die Hunde vor allem aufgrund ihrer Gebrauchstüchtigkeit hielten und züchteten. Bis heute werden Appenzeller Sennenhunde erfolgreich als Hütehunde sowie als Wachhunde auf Bauernhöfen eingesetzt. Ihre erstaunliche Vielseitigkeit als Gebrauchshund wurde 1853 zum ersten Mal im „Tierleben der Alpenwelt“ beschrieben. Als erster Förderer der Rasse ist der Schweizer Forstmeister Max Sieber zu nennen, der bei der Schweizerischen Kynologischen Gesellschaft (SKG) Ende des 19. Jahrhunderts erste Rassekennzeichen für den Appenzeller Sennenhund einreichte. 1898 wurden bei einer internationalen Hundeausstellung erstmals acht Appenzeller in der neuen Klasse „Sennenhunde“ vorgeführt. Auf Anregung des Züricher Geologen und Kynologen Prof. Albert Heim, der sich sehr für die Schweizer Sennenhunde und inbesondere für den Appenzeller Sennenhund engagierte, wurde 1906 der erste Rasseclub gegründet. Der „Appenzeller Sennenhunde Club“ sollte die gezielte Reinzucht der Rasse vorantreiben und dabei die Natürlichkeit der Bauernhunde erhalten und fördern. 1914 legte Heim dafür den ersten gültigen Rassestandard fest. Heute ist der Appenzeller Sennenhund eine eigenständige, von der FCI anerkannte Hunderasse. Die Fédération Cynologique Internationale führt die Rasse unter der Nummer 46 in der Gruppe 2 „Pinscher und Schnauzer, Molossoide und Schweizer Sennenhunde“ und darin in der Sektion 3 „Schweizer Sennenhund“. Die Gruppe der Schweizer Sennenhunde bildet der Appenzeller Sennenhund zusammen mit dem Grossen Schweizer Sennenhund, dem Berner Sennenhund und dem Entlebucher Sennenhund. Anders als etwa der Berner ist der Appenzeller Sennenhund nach wie vor eine eher seltene Hunderasse mit einer vergleichsweise kleinen Zuchtbasis. Obwohl Liebhaber der Hunderasse nicht nur in der Schweiz, sondern auch in Deutschland, Österreich, Tschechien, Finnland und anderen Ländern zu finden sind, gehört der Appenzeller zu einer vom Aussterben bedrohten Hunderasse. Die Schweizer Stiftung ProSpecieRara, die sich zur Aufgabe gemacht hat, die Artenvielfalt von seltenen Pflanzen und Tieren zu schützen und deren Natürlichkeit zu erhalten, hat sich deshalb dem Appenzeller Sennenhund angenommen. |
Der Appenzeller Sennenhund ist lebhaft, temperamentvoll und zugleich selbstsicher und furchtlos. Er ist stark auf seine Familie und sein Heim orientiert. Er ist seinen Menschen zugewandt und ein erheiternder Freund der Kinder. Notfalls verteidigt er seine Familie mit Entschlossenheit ohne jede Furcht. Fremden gegenüber ist er misstrauisch. Er ist ein guter Wächter, was er gelegentlich auf durch Bellen markiert. Sein helles Organ ist für seine Rasse markant. Der Appenzeller ist der Aktivist unter den Sennenhunden. Er ist agil und sucht Beschäftigung. Seine Flinkheit und Intelligenz, sein aufgeweckter Geist empfehlen ihn für Hundesport aller Art, solange dieser nicht jagdlich ausgerichtet ist. Man sieht in zuweilen sogar als Rettungshund. Der alte Treibhund ist in ihm noch lebendig. Schlecht erzogen und unausgelastet kann er dann schon mal seine Familie treiben. Er hat ein starkes Bedürfnis, sich eng an seine Menschen zu binden, was wiederum seine Erziehung erleichtert. Herrchen und Frauchen wiederum sind seiner Arbeitsfreude verpflichtet sollten ihm die Möglichkeiten geben, seine hervorragenden Fähigkeiten zu entfalten. Eine Herde von Tieren auf einem weiten Gelände zusammenzutreiben, ist für den Hütehund aus dem Appenzeller Land kein Problem. Er ist flink, ausdauernd und am liebsten immer in Bewegung. Alle Viere von sich strecken und faul herumliegen? Das ist nichts für den Appenzeller Sennenhund. Ursprünglich als reiner Gebrauchshund für Schweizer Bauern und Hirten gezüchtet, verfügt diese Rasse von Natur aus über einen beeindruckenden Arbeitseifer. Sein Beschäftigungsdrang, seine Ausdauer und Lernwilligkeit prädestinieren ihn damit nicht nur für Hüte- und Treibaufgaben, sondern machen ihn zu einem sehr vielseitig einsetzbaren Gebrauchshund. So ist er sowohl für die Ausbildung zum Lawinen- und Sanitätshund als auch als Blindenführhund geeignet. Sein unbestechlicher Wachtrieb, seine Treue und sein Mut machen ihn darüber hinaus zu einem geschätzten Wach- und Schutzhund. Der aufmerksame Beobachter ist ein sehr zuverlässiger Wächter von Haus und Hof, der seine Wachsamkeit gerne mit lautstarkem Gebell kundtut. So ist der Appenzeller Sennenhund sicherlich kein leiser Zeitgenosse. Ob beim Bewachen, im Spiel oder einfach aus Liebe und Begeisterung: Das typisch helle Organ ist für seine Rasse markant. Seine ausgesprochene Bellfreude lässt sich jedoch mit einer konsequenten Erziehung in ein gewünschtes Maß lenken. Schließlich gilt der Appenzeller als sehr lernwillig und gehorsam. Er ist seinem Herrn gegenüber treu ergeben und erledigt die ihm aufgetragenen Aufgaben stets zuverlässig. Er ist intelligent und verfügt über eine besondere Beobachtungsgabe. Gestik und Mimik seiner Bezugsperson kann der empathische Hund blitzschnell einschätzen und entsprechend reagieren. Trotz seines Temperaments ist er sehr sozial und pflegt besonders zu seinem Herrn ein sehr inniges Verhältnis. Aber auch im Umgang mit anderen Familienmitgliedern zeigt er sich sehr gesellig und fröhlich. Der lebhafte Hund liebt das Spielen und Toben mit Kindern – allerdings kann es schon mal vorkommen, dass vor allem junge Hunde ihren Spielgefährten aus Übermut und purer Spielfreude ins Bein „zwicken“, was natürlich rein freundschaftlich gemeint, aber dennoch unerwünscht ist. Mit der richtigen Mischung aus Liebe und Konsequenz verläuft das Zusammenleben mit einem Appenzeller aber in der Regel sehr problemlos und harmonisch. Auch mit anderen Tieren im Haushalt verträgt sich der Schweizer Rassehund gut. Fremden begegnet der Wachhund zunächst mit einem gewissen Misstrauen, tritt dabei jedoch nicht aggressiv oder gar beißwütig auf – gleichwohl er bei wirklicher Gefahr nicht zögern würde, seine „Schützlinge“ zu verteidigen. Der Appenzeller Sennenhund ist damit der ideale Begleithund für sportliche Familien, die seinen unbestechlichen Wachtrieb sowie seine Treue und Robustheit zu schätzen wissen. |
Hüfte (HD), Knien (ED) |
Der Appenzeller Sennenhund ist ein mittelgroßer, muskulöser, fast quadratisch gebauter Hund mit eher spitzer Schnauze und einem auffallend pfiffigen Gesichtsausdruck. Er ist ein typischer Schweizer Sennenhund. Seine Besonderheit: Er trägt die Rute über dem Rücken. Sie ist gekringelt und wird gerne als "Posthorn" bezeichnet. Er ist und wirkt sehr beweglich und flink. Der Standard macht zahlreiche Vorschriften über Details seiner Fellfärbung, -beschaffenheit und -zeichnung. So soll er Stockhaar haben und eben dreifarbig sein. Wir sehen ausführliche Bestimmungen, wo überall weiße Abzeichen sein dürfen und wo nicht. Im Interesse der Hunde sollte man solche allein von seiner Züchterschaft ersonnenen äußeren Merkmale nicht so ernst nehmen. Solche Details zu Kriterien der Zuchtauswahl zu machen, ist nicht im Interesse des Wohls der Appenzeller Sennenhunde, die eh nur über einen extrem kleinen Genpool verfügen. Es kommt vielmehr auf den Charakter und die Fitness der Hunde an. Ein Appenzeller Sennenhund hat eine Widerristhöhe zwischen 50 und 56 cm. Das Gewicht liegt zwischen 22 bis 32 Kilogramm. |
mini: unter 30cm
klein: über 30cm bis 45cm
mittel: über 45cm bis 65cm
groß: über 65cm bis 80cm
riesig: über 80cm