Seine Familie wohnte seit Generationen in dem Herrenhaus Sealy Ham in Wales. Wohin er sich auch nach seiner Pensionierung mit 40 Jahren zurückzog, um sich ausgiebig seinem Hobby, der Jagd, zu widmen. Im Sommer zu Pferd auf der Suche nach Füchsen und im Winter zu Fuß auf Otter-, Dachs- und Iltis-Spur, war er auf ausdauernde Hunde angewiesen, die dementsprechend wetterfest sein mussten, um sich in der feuchten walisischen Landschaft wohlzufühlen. Edwards Familie lässt sich bis 1066 zurückverfolgen. Sein Geschlecht soll mit Wilhelm dem Eroberer von Flandern auf die Insel gekommen sein. Was den Schriftsteller F. Freeman später zu der Aussage verleitete, die kleinen weißen Terrier seien mit über das Meer gereist. Auf die Idee brachte ihn ein flämischer Gobelin, auf dem weiße Terrier zu sehen sind. Jedoch sind so alte durchgezüchtete Hundeschläge ungeheuer selten. Zudem waren Edwards erste Hunde meist schwarz-rot oder rot. Was genau in die Ursprünge der Sealyhamzucht einfloss, kann nicht nachvollzogen werden. Hans Räber vermutete die Einkreuzung von Dandie Dinmont Terriern, Cheshire Terriern (eine ausgestorbene Art kleiner Bullterrier) und Foxterrier. Vielleicht aber auch dem Heeler (einem Vorläufer der Welsh Corgis) und dem Poltaloch Terrier (der Vorgänger des West Highland White Terriers), die beide Englische Jagdterrier waren. Gut überliefert ist Edwards unnachgiebige Zuchtauslese. Seine Terrier mussten auf der Jagd Dachs und Otter ohne mit der Wimper zu zucken angreifen, durften untereinander aber keine Tendenzen zur Aggression zeigen. Schließlich sollten sie in der Meute jagen und mit den Foxhounds laufen. Edwards selber schrieb über seine Hunde: „Ich kann gleichzeitig fünf oder sechs Paare unter die Erde schicken oder mit fünfzehn Paaren auf die Jagd mit der Flinte gehen, nie wird es dabei zum Streit der Hunde untereinander kommen. Ich würde einen streitsüchtigen Hund nie auch nur fünf Minuten lang behalten, noch viel weniger mit ihm züchten.“ Er hielt bis zu hundert Hunde. Seine Welpen gab er zur Aufzucht an seine Pächter ab. Waren die Hunde rund ein halbes Jahr alt, wurden sie von Edwards besichtigt. Lief ein Hund bei seinem Anblick davon, wurde er erschossen. Die zweite Prüfung erfolgte mit zehn bis zwölf Monaten. Die Hunde mussten ihre Jagdtauglichkeit unter Beweis stellen. Mit einem Iltis wurde eine Fährte bis in einen Kunstbau gelegt, in dem der Iltis eingeschlossen wurde. Der junge Hund sollte die Fährte aufnehmen, ihr folgen und den Iltis töten. Tat der Hund das nicht, wurde er erschossen. Seine Zuchtmethoden galten bereits damals als unangemessen. Mit den Jahren soll Edwards milder geworden sein. So ließ er einen Junghund, der den Iltis nicht gestellt hatte, am Leben, weil der Pächter um den Hund als Rattenvertilger gebeten hatte. Im Alter von zwei Jahren kaufte Edwards den Hund zurück, als den besten Jagdterrier, den er je gezüchtet hatte. Als John Edwards 1891 starb, übernahm seine Tochter das Erbe und wurde schließlich Präsidentin des 1908 gegründeten Sealyham Terrier Clubs. Sie stellte ihre Hunde aus und galt als Verwalterin der Rasse. 1910 wurde ein erster Rassestandard für die kurzbeinigen Terrier aufgestellt und ab 1911 wurden sie vom Kennel Club registriert. Das Publikum wurde auf die Hunde aufmerksam und die Preise schossen in die Höhe. Der erste Weltkrieg führte in der Zucht, wie bei so vielen anderen Rassen auch, zu einem Abbruch. Jedoch gehörten sie zu den ersten Hunderassen, deren Zucht wieder aufgenommen wurde. Die folgenden 20 Jahre bilden den Höhepunkt ihrer Popularität. Was den Sealyham optisch veränderte: Die Hunde wurden größer, schwerer und das Fell weicher, was das Trimmen erschwerte. 1908 wurde der erste Klub gegründet und 1910 die Rasse offiziell anerkannt. Bis 1940 nahm seine Beliebtheit ab und heute findet man ihn fast nur noch in England und Südafrika. Denn die Welpenstatistiken sehen mager aus: 2014 wurden in der Schweiz 4 und in England 97 Welpen geboren (Die Zahlen für 2014 des Verbands für das Deutsche Hundewesen sind noch nicht publik). In ihrer Blütezeit in den 20er Jahren kamen nur alleine in England pro Jahr 2000 Welpen zur Welt. „Damit der Sealyham jedoch weiter bestehen kann, wären 300-500 Welpen pro Jahr nötig“, ist Harry Parsons überzeugt. |
Er ist sehr selbstbewusst, tapfer und ausgesprochen selbstsicher, aber zum Glück weitaus friedfertiger als seine Vorfahren. Trotz seiner geringen Größe kennt der Sealyham Terrier keine Furcht, er ist sehr zutraulich und neugierig. In ihm steckt der ideale Pausenclown: Humorvoll, fröhlich und immer bereit zum Spielen oder zum Spazierengehen. Der Sealyham Terrier hat für seine geringe Grösse eine volle und tiefe Stimme, die hinter der Tür einen weitaus grösseren Hund vermuten lässt und ihn deshalb zu einen ausgezeichneten Wachhund macht. Trotzdem ist er freundlich und gelehrig. Der vollbärtige Hund besitzt als ursprünglicher Jagdhund ein bemerkenswertes Durchhaltevermögen und einen immer noch ausgeprägten Jagdinstinkt, sodass er potentielle Beute gegebenenfalls sogar bis unter die Erde verfolgt. Zudem ist er robust und auch zäh genug, um einen Kampf entschlossen durchzustehen. Um eventuell vorkommenden Schwierigkeiten in Bezug auf Aggressivität und Gehorsam vorzubeugen, ist eine faire, aber auch feste Erziehung immer noch der beste Weg. |
Glaukom, Retinadysplasie, Darmprobleme |
Der Sealyham Terrier ist eine von der FCI (Nr. 74, Gr. 3, Sek. 2) anerkannte britische Hunderasse. Der Sealyham Terrier ist ein kurzbeiniger, langhaariger Terrier, der bis 31 cm groß und ca. 9 kg schwer werden kann. Wetterfestes Fell ist sein Kennzeichen, es ist lang mit hartem und drahtigem Deckhaar mit Unterwolle in weiß oder weiß mit gelben, braunen, blauen oder dachsfarbenen Markierungen. Die Ohren sind mittelgroß, an den Spitzen leicht abgerundet und seitlich an der Wangenpartie getragen. |
mini: unter 30cm
klein: über 30cm bis 45cm
mittel: über 45cm bis 65cm
groß: über 65cm bis 80cm
riesig: über 80cm