Chinesischer Faltenhund, Pai
Die Herkunft des Shar-Peis liegt im Dunkeln. Es gibt bisher keine historischen Quellen, die einen Hund wie den heutigen Shar-Pei beschreiben. Daher vermuten Kynologen wie Hans Räber, dass er eine neu kreierte Hunderasse sei. Als Ausgangsrassen werden neben dem aus China stammenden Chow Chow der Mastino Napoletano und der Staffordshire Bullterrier vermutet. Fakt ist, dass der Shar-Pei genetisch den nordischen und asiatischen Hunden nahe steht. Der Shar-Pei wird zwar in der Gruppe der Molosser geführt, ist aber mit ihnen nicht näher verwandt. Die Nähe zu den nordischen Hunden lässt sich zudem gut in seinem Wesen erkennen. Er ist ein typischer „Einmannhund“ wie die meisten nordischen und asiatischen Hunderassen. Tatsache ist auch, dass die ersten „Shar-Peis“ des heutigen Typs in den 1970er Jahren von Hundehändlern aus Hongkong in die USA gebracht und dort erfolgreich vermarktet wurden. Lediglich 145 Exemplare wurden 1970 gezählt. Von diesem extrem kleinen Genpool stammt die gesamte heutige Population. Der Shar-Pei ist ein in Wesen und Erscheinung einzigartiger, mit seinem Kopf an ein Nilpferd erinnernder, jedoch eng mit dem Wolf verwandter Vierbeiner. Die Worte „Shar-Pei“ stehen im Chinesischen nicht für Falten, vielmehr für „Sandhaut-Hund“. Durch die Rassehundezucht wird der Shar-Pei nicht selten als Faltenhund vermarktet. Das hat massive Folgen für seine Gesundheit. Übermäßige Faltenbildung führt zu Ekzemen und regelrechten Brutstätten für Infektionen. Das ganze Immunsystem leidet. Die Hunde werden zudem von ständigem Juckreiz geplagt. Daher lehnt der offizielle FCI-Standard bereits seit 1999 „Hautfalten oder Haare, die die normale Funktion der Augen beeinträchtigen“ oder „tiefe Hautfalten am Körper und an den Gliedmaßen“ in unzweifelhafter Klarheit ausdrücklich als disqualifizierende Fehler ab. Manche Menschen, unverantwortliche Züchter und Käufer, scheinen dieses Problem der Hunde zu ignorieren. Auf Ausstellungen oder Züchterseiten sieht man immer wieder prämierte Exemplare, die gegen diese Vorschriften ganz offensichtlich verstoßen. Es ist klar, dass extreme Falten und extrem lockere, schwammige Haut tierschutzrelevant sind und mit Liebe zu diesen tollen Hunden nichts zu tun hat. In Verbindung mit dem extrem kleinen Genpool und der einseitig an Äußerlichkeiten orientierten Zucht, haben sich zudem erblich bedingte Krankheiten verbreiten können. Nichtsdestotrotz ist der Shar-Pei ein Hund, der geschätzt und erhalten werden sollte. Er ist ein einzigartiger, markanter Vertreter innerhalb der breiten Palette von 350 Hunderassen. Ein gesund gezüchteter Shar-Pei ist ein bemerkenswerter Hund. 1985 wurde in Deutschland der „1. Deutsche Shar-Pei Club“ gegründet, der auch heute noch, zusammen mit einem weiteren Verein, die Rasse Shar-Pei im VDH betreut. |
Anderen Hunden oder Tieren gegenüber zeigt er sich hingegen weniger nachsichtig. Bei der Begegnung mit Artgenossen lässt der sonst so friedliche Shar Pei seine Gelassenheit eher vermissen. So legt er zuweilen ein recht ausgeprägtes Dominanzverhalten an den Tag, das gepaart mit seiner Willensstärke und seinem Mut unschöne Folgen für andere Hunden haben kann, zumal diese ihm in der Regel körperlich unterlegen sind. Eine frühe und umfassende Sozialisiation sowie eine einfühlsame und konsequente Erziehung sind deshalb zwingend nötig. Mit dem richtigen Training lernt der intelligente und stolze Chinese, sich zu beherrschen und nicht provozieren zu lassen. Damit er ein umgänglicher Familienhund wird, braucht der individuelle und sensible Rassehund neben einer guten Erziehung auch einen engen Familienanschluss. Eine Zwingerhaltung kommt für diesen eigensinnigen, aber auch menschenbezogenen Vierbeiner nicht in Frage – zumal er sich derart ausgegrenzt bald eigene Wege und Verhaltensweisen suchen würde, die sicherlich nicht im Sinne seines Halters wären. Die Nähe zu seiner Bezugsperson und seiner Familie dankt dieser Hund mit einer großen Loyalität und Treue. Im Familienverbund erweist sich der recht ernsthafte Vierbeiner zuweilen lustig und zärtlich. Darüber hinaus gilt der Shar Pei als zuverlässiger Wachhund, der seine Familie jederzeit aufmerksam und selbstbewusst beschützt. Zwar begegnet er Fremden zunächst zurückhaltend bis reserviert, doch er ist mutig und selbstbewusst genug, seine Familie mit vollem Einsatz zu verteidigen – sofern die Situation dies erfordert. Es liegt am Halter, dem Shar Pei zu zeigen, wann eine solche Gefahr droht und wann er sich entspannen kann. Ein gewisses Know-How und genügend Souveränität sind dabei sicherlich von Vorteil. Sicher ist: Langweilig wird es mit diesem facettenreichen Individualisten nicht. |
Idiopathische Muzinose (Hauterkrankung), SPAID, Familial Shar-Pei Fever (FSF), Nierenkrankheiten, Amyloidose, Allergien, Hauterkrankungen, Augenentzündungen |
Der Shar-Pei ist eine von der FCI anerkannte Hunderasse aus China (FCI-Gruppe 2, Sektion 2.1, Standard Nr. 309). Der heutige Shar-Pei ist massiger, hat einen größeren Kopf und ist etwas kleiner als der Typus aus den 1970er Jahren. Die kleinen dreieckigen Ohren, die blaue Zunge, das harte Haar und die geringelte Rute zählen aber traditionell zu seinen Erkennungsmerkmalen. Neben der Zunge sind Gaumen, Zahnfleisch und Lefzen vorzugsweise bläulich schwarz. Ein weiteres charakteristisches Merkmal ist sein Haar: kurz, rauh und borstig. Das Haar ist gerade und steht vom Körper ab. Es hat keine Unterwolle. Außer Weiß sind alle einheitlichen Farben zulässig. Ein Shar-Pei ist zwischen 40 und 50 cm groß und bringt zwischen 18 und 28 KG auf die Waage. Die Rüden sind größer als die Hündinnen. |
mini: unter 30cm
klein: über 30cm bis 45cm
mittel: über 45cm bis 65cm
groß: über 65cm bis 80cm
riesig: über 80cm