Der Sheltie ist nicht einfach ein kleiner Collie, wie der Blick auf seine Geschichte verrät. Der Rassehund von den nördlich vor Schottland liegenden Shetland-Inseln ist vermutlich eine Mischung aus einem kleinen Shetland-Bauernhund mit Zwergspaniel, Papillon und Zwergspitz. Einkreuzungen mit dem Collie sollten vor allem seine Hüteeigenschaften verbessern, denn die Hauptaufgabe des kleinen und wendigen Sheltie lag ursprünglich vor allem im Zusammenhalten von Schafherden. Einen einheitlichen Typ gab es bei den kleinen schottischen Hütehunden jedoch lange nicht.
Obwohl der Sheltie um 1840 nach Großbritannien eingeführt wurde und Anfang des 20. Jahrhunderts von dort aus als Show- und Familienhund auch andere Länder eroberte, erfolgte die offizielle Anerkennung durch den britischen Kennel Club erst 1914. Weitere 50 Jahre vergingen, bis auch die internationale FCI den Shetland Sheepdog endgültig anerkannte. Seitdem wird er in der Gruppe 1, Sektion 1, unter der Standard-Nummer 88 geführt.
Wesen und Charakter des Sheltie:
Der Sheltie ist ein sehr sensibler Hund, der die Stimmung in seiner Familie sehr genau wahrnimmt und stets bemüht ist, diese zu verbessern. Im Gegenzug erwartet er von seinen Menschen eine ebenso liebevolle und gerechte Behandlung. Unbeherrschtes, lautes oder gar aggressives Verhalten ist dem verständigen Sheltie zuwider und verschreckt ihn zutiefst. Eine faire, freundliche und sanfte Erziehung wird hingegen schnell zum Erfolg führen. Denn der Sheltie besitzt neben einem ausgesprochenen „will to please“ vor allem Köpfchen. Seine schnelle Auffassungsgabe und sein Spaß am Lernen machen ihn zu einem sehr dankbaren und kooperativen Partner, der auch für Hundeanfänger geeignet ist.
Das kluge Köpfchen des Sheltie ist dabei außerordentlich schön geformt und verleiht dem Rassehund einen edlen Ausdruck. Das dichte lange Haarkleid und die üppige Halskrause verstärken den majestätischen Eindruck. Und auch seine geschmeidigen und anmutigen Bewegungen sowie seine feinen, symmetrischen Umrisslinien passen in dieses Bild.
Das Deckhaar des Sheltie ist lang, hart und gerade und bietet ihm mit der dichten, weichen Unterwolle einen zuverlässigen Schutz vor Wind und Wetter. Trotz des langen Haarkleides sollten seine feinen Linien erkennbar bleiben. Das Fell des Shelties präsentiert sich dabei vielfarbig und abwechslungsreich.
Weiße Abzeichen sind bei allen Farbvarianten (außer bei Schwarz/loh) erwünscht und sollten als Blesse, an der Halskrause, an der Brust, an den Läufen und an der Spitze der Rute vorhanden sein.
Eine Ähnlichkeit mit dem Langhaarcollie ist bei diesem äußeren Erscheinungsbild nicht zu leugnen. Das lange Haarkleid, der länglich feine und kurzhaarige Kopf sowie die Farbschattierungen des Fells erinnern tatsächlich sehr an Lassie & Co. Dabei ist der Sheltie mit einer Widerristhöhe von etwa 37 cm bei Rüden und 35 cm bei Hündinnen (wobei es deutliche Abweichungen nach oben oder unten gibt), um einiges kleiner als der klassische Langhaarcollie.