Sloughis sind Söhne (und Töchter) der Wüste: Der Ursprung der Rasse liegt im Gebiet des Maghreb, also in Marokko, Tunesien und Algerien. Als Begleiter der Beduinen Nordafrikas leisten sie diesen seit Jahrhunderten treue Dienste. Die Vorfahren der heutigen Sloughis sind auf über 3.000 Jahre alten Wandreliefs dargestellt. Insbesondere bei der Hetzjagd zu Pferde mit dem Falken kamen die ausdauernden Hunde zum Einsatz. Dabei bilden Reiter, Pferd (oder Dromedar), Falke und Hund ein Team: Der Falke stellt das Wild, der Hund, der auf dem Sattel vor dem Reiter sitzend transportiert wird, hetzt es anschließend nieder. Die Bedeutung des Sloughi für die Jagd und damit für die Ernährung der Beduinen wurde lange von den Menschen sehr geschätzt, so dass er neben Dromedar und Reitpferd zum wertvollsten Besitz der Beduinen zählte. Auch heute genießt der Sloughi in Nordafrika einen besonderen Stellenwert und gilt im Gegensatz zu anderen Hunden als „rein“. Seine arabische Bezeichnung lautet „el hor“ für „der Edle“. Die ursprüngliche Jagd allerdings findet nur noch in wenigen ländlichen Gebieten statt. Heute leben insbesondere in Marokko, das auch als Herkunftsland geführt wird und für den Standard verantwortlich ist, viele Sloughis.
Wesen und Charakter des Sloughi:
Der Sloughi ist ein feinfühliger Gefährte, der engen Anschluss an sein zweibeiniges Rudel benötigt. Seinen Bezugspersonen gegenüber zeigt er gerne seine sanfte und verschmuste Seite. Er eignet sich darum gut als Familienhund, zumal er bei artgerechter Auslastung im Haus sehr ruhig und zudem pflegeleicht ist. Der Sloughi ist wachsam und im Fall des Falles bereit, seine Lieben zu verteidigen. Zwar schlagen Sloughis bei Ungewöhnlichem an, neigen aber keinesfalls zum Kläffen. Fremden gegenüber verhält er sich meist distanziert, taut allerdings auf, wenn er merkt, dass diese freundlich empfangen werden. Die Rasse versteht sich gut mit Artgenossen und lebt gerne mit anderen Sloughis zusammen. Nicht alle bleiben als Erwachsene abrufbar, wenn Wild in Sicht ist –dann sollten sie nur in wildfreiem Gebiet Freilauf genießen, was für einen Hund mit so großem Bewegungsdrang unbedingt wünschenswert ist.
Wer sich für einen Sloughi entscheidet, sollte dessen selbstständiges Wesen schätzen: Dieser Hund wird nicht aus reinem Gehorsam handeln, wohl aber aus Zuneigung und basierend auf einer tiefen Bindung zu seinem Zweibeiner-Rudel.
Der sanfte Windhund benötigt eine sanfte Erziehung. Unangemessene Härte würde das Vertrauensverhältnis nachhaltig zerstören und den feinfühligen Hund zum inneren Rückzug veranlassen. Er schätzt eine in sich ruhende Bezugsperson, die ihn konsequent führt. Einen Schwerpunkt der Erziehung sollte bereits früh die Abrufbarkeit des Vierbeiners bilden, da es ein großer Vorteil ist, wenn Sie Ihren sportlichen Sloughi später ohne Leine laufen lassen können. Welpenspielstunde und Hundeschule sind gute Anlaufstelle für die Erziehung – hier trifft Ihr Sloughi auch auf andere Junghunde, mit denen sich Freundschaften entwickeln können. Suchen Sie bereits im Vorfeld eine Hundeschule, die Wert auf sanfte Erziehung legt – im Idealfall befindet sich zudem ein Verein für Hunderennsport in Ihrer Nähe. Denn: Nur ein ausgelasteter Sloughi kann ein wohlerzogener sein.
Krankheiten des Sloughi:
Progressive Retina Atrophie
Rassemerkmale des Sloughi:
Der Sloughi ist eine von der FCI anerkannte Hunderasse aus Nordafrika (Marokko) (FCI-Gruppe 10, Sektion 3, Standard Nr. 188).
Der Sloughi ist ein zierlicher Windhund mit bis zu 72 cm Widerristhöhe bei Rüden, Hündinnen sind bis zu 68 cm groß. Sein sehr schlanker, windschnittiger Körperbau strahlt Anmut aus, was durch den edlen Kopf auf langem Hals noch betont wird. Die Rute des Sloughi weist in Ruhestellung eine Biegung auf. Diese schlappohrigen Windhunde äußern Stimmungen sehr stark durch Mimik – erfahrene Halter können die Launen ihres Vierbeiners in dessen Gesicht ablesen. Auf den ersten Blick wirken Vertreter der Rasse oftmals ein wenig melancholisch. Der Standard der FCI beschreibt dies mit „ihr Ausdruck ist sanft, ein wenig traurig, der Blick wie von Heimweh.“ Das kurze, dichte Fell kann hell bis rötlich sandfarben sein, dabei mit oder ohne Maske – auch gestromte Sloughis entsprechen dem Standard.