Obwohl der Sussex Spaniel selbst heute sehr selten ist, war er an der Ausprägung vieler englischer Spaniel-Rassen maßgeblich beteiligt. Entsprechend weit zurück reicht seine Geschichte. So sollen bereits Ende des 18. Jahrhunderts, im Jahr 1795, in der englischen Grafschaft Sussex die ersten gleichnamigen Spaniels auf die Welt gekommen sein. Der damalige Züchter E.A. Fuller, der seinen Zwinger „of Rosehill“ bis zu seinem Tod im Jahr 1847 führte, gilt als Wegbereiter der Rasse. In seiner mehr als 50 Jahre langen Zucht festigte er Wesen und Aussehen des Sussex. Durch Kreuzungen mit anderen Spaniels, die eine vergleichsweise höhere Aufmerksamkeit erzielten, verlor der Sussex als reiner Jagdhund für das dichte Unterholz zunehmend an Bedeutung. Zwar gehörte der Sussex Spaniel zu den ersten zehn Rassen die 1884 in das Zuchtbuch des American Kennel Clubs aufgenommen wurden, doch anders als etwa der englische Cockerspaniel oder der English Springer Spaniel erlebte diese Rasse nie einen wirklichen Durchbruch. Als sich die Züchterin Joy Freer 1923 der Rasse annahm, stand der Sussex Spaniel in seiner reinen Form kurz vor dem Aussterben. Nur Freers Engagement ist es zu verdanken, dass acht reine Sussex Spaniels den Zweiten Weltkrieg überlebten, mit denen die Zucht fortgesetzt werden konnte. Heute wird der Sussex Spaniel von allen großen kynologischen Vereinigungen anerkannt: der Fédération Cynologique Internationale (FCI), dem American Kennel Club, dem Kennel Club of Great Britain, dem Canadian Kennel Club, dem National Kennel Club oder dem New Zealand Kennel Club. Doch die Zuchtbasis des Sussex Spaniels ist nach wie vor sehr schmal. Am verbreitesten ist die Rasse in Nordamerika. Vereinzelt werden sie auch in Frankreich, Belgien und Tschechien gezüchtet. In ihrer Heimat Großbritannien und in weiteren europäischen Ländern ist der Sussex Spaniel dagegen extrem selten anzutreffen. |
„Gut Ding will Weile haben“ – Dieses Motto scheint der Sussex Spaniel verinnerlicht zu haben. Mit seinen kurzen Beinen, seiner herabhängenden Nase und seiner charakteristischen rollenden Gangart, kämpft er sich langsam und gemächlich durch das dichte Unterholz. Doch dank seiner gründlichen Suche und seiner feinen Nase ist seine Suche am Ende meist von Erfolg gekrönt. Seine enorme Ausdauer und sein sorgfältiger und gewissenhafter Arbeitsstil verschafften ihm bereits Ende des 18. Jahrhunderts einen hervorragenden Ruf als Stöberhund. Obwohl er bis heute nichts von seinen wertvollen Jagdhundeeigenschaften verloren hat, ist der Sussex Spaniel mittlerweile selten geworden. Nicht nur als Jagdhund, auch als Familienhund, scheint es der Sussex Spaniel schwer zu haben, sich gegen die Konkurrenz anderer Hunderassen durchzusetzen. Dabei ist der kräftige Brite mit dem löwenähnlichen Fell ein ausgezeichneter Familien- und Begleithund. Seine gesellige Art und sein stets freundlicher Charakter machen ihn zu einem liebenswürdigen und treuen Partner. Zu seinem „Rudel“, insbesondere zu Kindern, entwickelt der Sussex eine sehr enge, intensive Bindung. Er ist am liebsten überall mit dabei und folgt seinen Menschen gerne auf Schritt und Tritt. Dank seines menschenbezogenen Wesens ist der anhängliche und sensible Spaniel außerdem ein sehr leichtführiger Hund, der schnell lernt und sich problemlos anpasst. Seine ruhige Art und sein gemächlicher Gang sollten jedoch nicht darüber hinweg täuschen, dass der Sussex Spaniel auch eine Menge Temperament besitzt. Besonders im Freien zeigt der Jagdhund, dass viel Energie in ihm steckt. Begeistert und tatkräftig übernimmt er jagdliche Aufgaben und freut sich auch über jede Art von Ersatzbeschäftigung, die ihn sowohl körperlich als auch geistig fordert. Auch wenn er von allen Spaniel-Arten als der ruhigste Vertreter gilt, ist der Sussex draußen ein aktiver und temperamentvoller Hund, der sich nicht nur über lange Spaziergänge durch Wiesen und Wälder freut, sondern auch über abwechslungsreiche Übungen und intelligente Spiele. Sein „Jagdfieber“ kann ihn übrigens jederzeit packen und so sollte man ihn – trotz seiner anhänglichen und menschenbezogenen Art – immer gut im Auge behalten, wenn man mit ihm unterwegs ist. |
HD, Augenprobleme |
Die Energie eines Sussex Spaniels wird gerne unterschätzt, was vor allem an seinem Aussehen liegt. Mit einem Gewicht von etwa 23 kg bei einer Schulterhöhe von gerade mal 38 bis 41 cm wirkt der Sussex recht massiv und auch sein eher gemächlicher, rollender Gang und die kurzen Läufe Die englische Züchterin Joy Freer, die von 1923 bis 1984 Sussex Spaniels züchtete und mit ihrem Zwinger „Fourclovers“ maßgeblich die Entwicklung der Rasse beeinflusste, verglich ihre Lieblingsrasse gerne mit einem Löwen. Die für Spaniels völlig unübliche, rollende Gangart, die Art, wie er seine starken Knochen und die großen Pfoten bewegt, könne man sonst nur bei Löwen beobachten. Und auch das dichte, goldleberfarbene Haarkleid des Sussex, das zu den Haarspitzen hin immer goldener wirkt, gäbe es in dieser Form bei keinem anderen Tier sonst – außer vielleicht bei einem Löwen. Das reichliche Fell des Sussex ist mittellang und glatt. Besonders die Ohren, der Schwanz, das Hinterteil und die Beine sind stark befedert. Das goldleberfarbene Deckhaar wird unterstützt durch eine sehr dichte Unterwolle, die den Sussex Spaniel zuverlässig vor Wind und Wetter schützt. Seine haselnussbraunen Augen unter den dichten, leicht gerunzelten Augenbrauen verleihen ihm einen sehr sanften, manchmal auch nachdenklichen Ausdruck. |
mini: unter 30cm
klein: über 30cm bis 45cm
mittel: über 45cm bis 65cm
groß: über 65cm bis 80cm
riesig: über 80cm