Geschichte und Herkunft des Staffordshire Bullterrier:
Als Vorfahre des heutigen Staffordshire Bullterriers gilt der sogenannte „Bull and Terrier“, der vor 250 Jahren in England gezüchtet wurde. Die kleinen, bulligen Hunde hatten die Stärke des Pit Bulls und den Mut und die Hartnäckigkeit eines Terriers. Sie lebten mit den Bergarbeitern des Black Country in kleinen Arbeiterwohnungen, wo sie die Ratten töteten. Aus der Rattenjagd entwickelte sich der brutale Wettkampf des „Rattenbeißens“, bei dem der Hund gewann, der in kürzester Zeit die meisten Ratten tötete. Kurze Zeit später mussten sie in den Arenen auch Hundekämpfe austragen. Die aggressiven Hunde waren Statussymbole der Arbeiterklasse und eine profitable Möglichkeit das geringe Einkommen aufzustocken.
Als im Jahr 1835 Tierkämpfe in Großbritannien generell verboten wurden, konzentrierte sich die Zucht der Hunde vermehrt auf Familientauglichkeit. 1935 wurde die Rasse schließlich vom Kennel Club anerkannt. Der Namensteil „Staffordshire“ stammt von seinem Herkunftsort in England, um ihn vom amerikanischen Pit Bull Terrier abzugrenzen. Seit dem 24. Juni 1987 zählt die Rasse zur FCI-Gruppe 3 „Terrier“ und wird der Sektion 3 „Bullartige Terrier“ zugeordnet. In Deutschland findet man den Bullterrier heute recht selten, da ihm der Ruf eines brutalen „Kampfhundes“ vorauseilt.
Wesen und Charakter des Staffordshire Bullterrier:
Der Staffordshire Bullterrier ist ein mutiger und intelligenter Hund, der Menschen gegenüber freundlich und anhänglich ist. Die Engländer nennen den Staffbull auf Grund seiner Kinderfreundlichkeit auch „Babysitter Dog“ oder „Nanny Dog“. Dort gehört er zu den fünf häufigsten Hunderassen. Er ist seiner Bezugsperson treu ergeben, kann aber bei falscher Erziehung sehr dominant sein. Fremden gegenüber zeigt er stets Misstrauen und geht Streit mit anderen Hunden nur ungern aus dem Weg. Der ausgeprägte Wach- und Schutztrieb sowieso eine niedrige Reizschwelle erfordern eine konsequente Erziehung. Mit einer guten Sozialisierung und liebevollem Umgang kann der Staffbull ein toller Familienhund sein, der auch mit anderen Haustieren gut zurecht kommt.
Die Erziehung eines Staffbulls ist nicht einfach und deshalb nur etwas für Leute mit viel Hundeerfahrung. Ihr solltet schon in jungen Jahren das sanftmütige, freundliche Wesen des Welpen fördern und seine dominanten, rauflustigen Züge unter Kontrolle bekommen. Besonders in der Pubertät testet der Staffi gerne mal seine Grenzen aus und stellt die Rangordnung in Frage. Jetzt heißt es besonders konsequent sein und den Hund nicht die Überhand gewinnen lassen. Einige Vertreter der Rasse wachsen noch bis sie drei Jahre alt sind und werden von Tag zu Tag stärker.
Krankheiten des Staffordshire Bullterrier:
HD, ED, Patellaluxation
Rassemerkmale des Staffordshire Bullterrier:
Der Staffordshire Bullterrier ist eine von der FCI anerkannte Hunderasse aus England (FCI-Gruppe 3, Sektion 3, Standard Nr. 76).
Der Staffordshire Bullterrier ist ein knapp mittelgroßer, eindrucksvoller, sehr kräftiger Hund. Er hat ein kurzes Haarkleid, das glatt am Körper anliegt. Das betont seinen muskulösen, sportlichen Körperbau.
Sein Haar ist glatt, kurz und dicht. Als Farben sind rot, falb, weiß, schwarz oder blau zugelassen. Ebenso gestromt in jeder Schattierung. Seine Augen sollen rund und von mittlerer Größe sein; so eingesetzt, dass sie geradeaus blicken. Ihr Blick strahlt Selbstbewusstsein und Entschlossenheit aus. Der Gang eines Staffordshire Bullterriers soll frei, kraftvoll und flink sein. Von vorne und von hinten betrachtet, bewegen sich die Läufe parallel. Erkennbarer Schub aus der Hinterhand. Vorne zeigt er eine breite Brust.
Der Staffordshire Bullterrier ist 35 bis 41 cm groß bei einem Gewicht von 11 bis 17 Kilogramm. Es wird Wert darauf gelegt, dass das Gewicht zur Größe passt.